Der Neisser -Pfefferküchler
ist das Neisser Konfekt
Viktoriapark Neisse OS.
Viktoriapark in Neisse OS. Architekt , Franz Brinschwitz
Wir schreiben das Jahr 1633 "
Als während des dreißigjährigen Krieges 3000 Mann kaiserlicher Krieger im Jahr 1627 und den ganzen Winter hindurch in der Stadt Neisse hausten , 1632 Sachsen und Dänen die Stadt einnahmen und plünderten , da war Entbehrung und Hungersnot in Neisse eine unvermeindliche folge.
Die Hungersnot soll sogar so groß gewesen sein, das viele Menschen eine weiße Erde von einem Berg geholt und daraus Brot gebacken hatten. So war der Boden für eine neue Pest vorbereitet, sie brach dann auch im Jahr 1633 in Neisse mit ungewöhnlicher Heftigkeit aus.
Die Kirchhöfe fasten nicht die Mengen Leichen, und es fanden sich nicht genügend Hände zur Bestattung der Toten. Unbegraben blieben sie oft liegen zur Speise der Hunde und Ratten. Nicht selten kam es vor, das ganze Familien ausstarben. Eine solche Familie liegt z.B., bei der ersten Gehöften von Neumühl beerdigt, wie die Inschrift an der dort befindlichen Granitsäule berichtet.
Die Inschrift Georg Klehrs , Pfefferküchler zu Neisse,, Gott ist mein Leben und das Sterben mein Gewinn " ( Paulus 1.2.1. Märtyrer ). Georg Klehr und seine Frau starben 1633 wegen der Pest.
Georg und Susanna Klehr, Pfefferküchler Neisse 1633
Es ist das Marmordenkmal in der St.Jakobus Kirche zu Neisse, des Pfefferküchlers Georg Klehrs und seiner Frau Susanna. Beide sind in Lebenshröße dargestellt. Vor ihnen, sie halb verdeckend, befinden sich zwei Inschrifttafeln, von ovalen Kränzen eingesetzt. Oben ist unter einem rundbogigen Abschluß eine Kreuzigungsgruppe in flachen Relief dargestellt.
Mitten im diesen Schrecken, welcher die furchtbare Seuche verbreitete, waren nicht nur die Neisser Pfarrgeistigen , sondern auch Jesuiten, Kreuzherren und Franziskaner und Untertanen furchtlos mit Einsatz ihres Lebens am Lager der von der Pest Ergriffenen tätig. Zu den Spenden und Tröstung half auch sicher Georg Klehr.
Die Neisser Kaplanen Sebastian Rostoch , der spätere Neisser Pfarrer und zuletzt Bischof in Breslau wurde, legte sogar an die Häuser , wenn die geschlossen waren, eine Leiter an, um durch die Fenster die Pestkranken zu gelangen, zweimal wurde er angesteckt, aber kaum gesund, faste er seine Liebestätigkeit fort. Die Jesuiten, Pater Mennich starb infolge der Ansteckung , die er sich im Dienste der Sterbenden zugezogen hatte. Mit Ausnahme des Propstes, der aber auch Spuren der Ansteckung an seinen Körper trug, wurden alle Kreuzherren ein Opfer der Seuche. Und von den Franziskanern, die sich, wie bereits von mir erwähnt, in Pestzelten in ganz hervorragender Weise aufopferten, darf man wenn auch gerade für diese Zeit kein Quellenartikel vorliegt, eine ähnliche Aufopferung mit Sicherheit annehmen.
Vier Jahre nachdem die Neisser den Bau der Kirche gelobt hatten, war die neue Rochuskirche 1637 fertig. Sie war dem hl. Rochus und Sebastian geweiht und am Fuß des Kupferbergs bei Wäldchen , am jenem Ort, wo für die Pest erkrankten Zelte errichtet und ungeheuer viele Pestleichen begraben worden sind. Vor der Kirche pflanzte 1653 ein gewisser Wassermann mehrere Linden die nicht mehr dort stehen. Im selben Jahr erhielt das Gotteshaus die Kirchliche Weihe.
Auf den langen schönen Weg nach der Rochuskirche, der durch die städtische Viehweide führte, legte der Neisser Bürgermeister Kasper Nass 1678 die prächtige Lindenallee an. Kasper Nass ( 1613-1685 ), Reichsgelehrter studierte und lebte in Norditalien starb im Alter von 72 Jahren , zurücklassend in Neisse ein Paar Töchter , Schwiegersöhne und ein Denkmal der Dankbarkeit.
Ein Jahr nach dem der Neisser Bürgermeister gestorben war, gab der Magistrat von Neisse den Auftrag für den schönen Brunnen der die folgenden Inschrift hatte "
,, Zum ewigen Andenken an Kasper Nass , Anno 1686 , aus Belieben eines Loblichen Magistrats machte mit Wilhelm Hellweg.
Doppeladler in Oberschlesien : In einer ganzen Reihe von oberschlesischen Städten und Dörfern konnte man auf alten Brunnen ,auf Kirchenleuchtern und an Kirchenkrenzeln den österreichischen Doppeladler finden, der aus jenen Zeiten stammt, in denen Oberschlesien noch nicht zu Preußen gehörte. Bekanntlich ist unsere Heimat erst unter Friedrich dem Großen nach dem Breslauer Frieden 2742 preußisch geworden, die Doppeladler , die wir auf den Brunnen Neisse, und in den Kirchen von Neustadt,Neisse, Groß Strehlitz, Oberglogau und Centawa fanden, können also samt und sonders auf ein ehrenwürdiges Alter zurückblicken.
Schöne Brunnen Neisse OS.
Wilhelm Hellweg war Zeugwart , der 1695 verstorbene Meister muss ein sehr tüchtiger Mann gewesen sein, denn er war nicht nur Münzwerkmeister und Hofschmied des Bischofs, sondern auch kaiserlicher Zeugmeister oder Zeugwart, also ein Vorsteher des Zeughauses , in dem die Waffen aufbewahrt wurden.
Jacub Meyer, Pfefferküchler Anno 1660
Nach Georg Klehr
Feinste Neisser Honigkuchen Christbaumsachen,Schaum,Konfitüre,
sowie die zum Teil von mir erfundenen Konfekte, als :
ff. Chocoladen - Confekt, Chocoladen - Spritzkuchen,
Makaronen - Confekt, Russischbrot
empfiehlt der seit 1660, bestehende, altrenomirte
Honigkuchen -und Zuckerwaren - Fabrik von
J. Grosser, vorm. J. ( Julius ) Meyer,
Neisse, Brüderstraße 13
und Breslauerstrasse 67, Glockengasse - Ecke
War ein Schäfer und beasß in Neisse einen Pfefferkuchentisch , in der Biografie meiner Urgroßmutter Maria Meyer soll er einer ihrer Vorfahren gewesen sein.
Amand Böhm, Breslauer Straße 67 ( vorm. Grosser )
Meyer besaß vor 1777 das Haus Nr. 37 am Ring ( siehe Chronik der Italiener in Neisse ).
Hinter der Rochuskirche legte der neue Pfefferküchler Meyer ein Garten an, die Erbs Brauerei entstand um 1860, vor den Preußen befand sich schon ein Schützenhaus im Meyers Garten am Anfang diesser Allee, sie führte an das andere Ufer der Biele.
Einer seiner Gesellen war ein Johann Kunisch, geboren in Kamitz bei Patschkau dessen verstorbener Vater Franz Kunisch , ein Müllermeister war. Bei der Hochzeit von Johann Kunisch und Franziska Weinischka aus Ellguth Kreis Münsterberg, stehen 1847 unter den Trauzeugen , Felix Meyer, Kaufmann, und Jacob Meyer, Pfefferküchler.
Julius Meyer, ( Schreibweisen auch Mayer-Meier ) , war der Letzte Mayer Pfefferküchler in Neisse, sein Nachfolger war sein Schwiegersohn , Josef Grosser, ab 1901 der neue Inhaber der alten Meyerschen Küchlerei in der Breslauer Strasse 67, Grosser stand in Neisse im Wettbewerb mit Kunisch, Artelt und Springer , er übergab die Firma kurze Zeit später an seine Tochter verehelichte Böhm. Josef Grosser übernahm in der Stadt Grottkau eine Konditorei mit Tanz und Musikveranstaltungen .
Alle Pfefferküchler hatten ihre Töchter und Söhne unter sich verheiratet , dies konnte ich nach sorgfältiger Überprüfung der Kirchenbücher aus der St. Jakobus Kirche im Oppelner Archiv feststellen.
Meyer ( Schreibweise Mayer und Mayer ) , kamen ursprünglich 1605 - 1645 aus dem Kirchenspiel Freiwaldau Stadt , Meyerhof .
Die Industrialisierung hielt ihren Einzug in Oberschlesien Dank seiner Erfinder ,Einwanderer aus ganz Europa ein .
Ein gewisser Franzose , Franz Karl Achard , Hugenotte und Chemiker aus Preußen, machte aus unser " Weißen schlesischen Zuckerrübe " , 1820 den Weißen Zucker denn es vorher nicht gab, und das ausgerechnet in unserer Heimat.
Der Alte Fritz in Schlesien
Der Alte - Fritz bei Graf Hoditz in Schlesien, der Erdapfel für seine Soldaten .
Hoditz war wie sein Freund, Baron von Hundt ,ein Draufgänger und Freimaurer .
Mit der Kartoffel begann der Aufschwung und die Landschaft veränderte sich wegen ihr total.
Fabriken schossen wie die Pilze aus dem Boden, nach dem kurz vorher die Kartoffel in Schlesien die Felder Einzug bekam, wurden für die Rübenfelder für die Zuckerindustrie die Wälder gerodet, nach polnisch Oberschlesien riefen die Preußen Arbeitskräfte aus ihren vorher polnischen Gebieten Poznan ( später germanisiert in Posen ), und östlich der Malapane aus russisch Polen ins unsere Heimat wegen der Kohle und Stahl,, die Sachsengänger aus nun Russland lagerten vor den Toren der Industrieanlagen .
Die Kunjuktur nahm so ihren Lauf , und kein besserer Ort als Neisse lag günstiger , an der Grenze zu, Polen,Böhmen und Mähren, und natürlich Österreich bei Patschkau, Rohstoffe und Verarbeitung der Rüben erledigten die Zuckerfabriken u.a. Pino von Friedenthal ,Latzel in Barzdorf ÖS, Ottmachauer Zuckerindustrie .
Die italienischen Händler aus Neisse, Pino von Friedenthal, Firma Croce, Zerboni in Como ,Julius Beyer etc. verkauften schon vorher in kleiner Zahl den " Neisser Konfekt , nach Italien,Frankreich und in die Schwez und Polen, der Zucker wurde nach Schlesien nicht mehr importiert sondern aus Schlesien in die ganze Welt exportiert, das Weiße Gold genannt, der nun durch den Preiswerten aus der Zuckerrübe hergestellten hier kurz vorgestellten Leckerbissen am Fließband hergestellt werden konnte.
Die Honigkuchenfabriken in Neisse
1. Georg Klehr ,vor 1633
2. Meyer , vor 1660
3. Josef Köhler , vor 1808
4. Kalesky , vor 1840
Paul Kunisch / Neisse , Honigkuchen und Waffelfabrik
Paul Kunisch.Pfefferküchler Neisse OS.
Paul und Karl Kunisch, Honigkuchenfabrik Neisse Ring 17.
Manche deutschen Städte haben durch ihre Erzeugnisse Weltruf erworben, z.B. Offenbach durch seine Lederwaren, Kulmbach durch sein Bier, Halberstadt durch seine Würstchen etc.
Auch Neisse ist von alters her bekannt durch die Fabrikation von Honigkuchen, der unter dem Namen ,
" Neisser Konfekt ", Schutzmarke
patentiert
gut eingeführt und viel begehrt ist. Eng verknüpft mit der Frabrikation, der unter dem Namen ,
" Neisser Konfekt " ist ,
sind die Neisser Firmen nach der Gründung der
,, Neisser Pfefferkucheninnung "
Eine der Besten Pfefferkuchen der Welt
vorm. Gesellen von Pfefferküchler Meyer
Franz Springer ,
Gebr. Artelt ,
Paul Kunisch ,
Paul Buchwald ,
Josef Sandmann,
Neisser Kreisblatt. 1912
Geschäftsverlegung Paul Kunisch in die Berliner Str.46. Neisse Oberschlesien
Neisser Kreisblatt, 1912Gebr. Artelt,Neisse OS.
Gebr. Artelt
Paul Buchwald ,Neisse O.
Honigkuchen Neisse, Foto. 1909
Postkarte aus Neisse, 1902
Rückseite der Postkarte, Franz,Luise, und Anna, Springer, von Neisse an den Pfefferküchler in die Honigkuchen Niederlassung nach Münsterberg ,Schlesien, Franziska Gabriel.Stempel 25.7.02
Paul Kunisch, Neisse Ring 17
Franz Springer,Neisse OS.
Franz Springer
Paul Kinzel
Max Irmer
Max Irmer Geschäft
Emmanuel Seidel , Neisse OS
Josef Sandmann